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UV-Filter, Polfilter, Graufilter & Co: Welche Objektivfilter sind wirklich sinnvoll?

Fast alle Besitzer einer digitalen Spiegelreflexkamera überlegen früher oder später, sich spezielle Filter für die DSLR anzuschaffen, um das Maximum aus der digitalen Fotografie herauszuholen. Auf dem Markt gibt es zum Beispiel UV-Filter, Polfilter, ND-Filter, Grauverlaufsfilter, Nahlinsenfilter und spezielle Effektfilter. Nicht bei jedem Filter lohnt sich die finanzielle Investition. Wir stellen die gängigsten Filtertypen im Folgenden genauer vor und erklären, für welche Einsatzzwecke sie jeweils geeignet sind.

UV-Filter – als Schutz für die Frontlinse

UV-Filter sind noch aus der analogen Fotografie bekannt, allerdings kommen sie auch in der digitalen Fotografie zum Einsatz. Sie dienen dazu, ultraviolettes Licht zu blockieren. Das ist bei digitalen Spiegelreflexkameras aber gar nicht notwendig, denn sie sind mit Bayer-Sensoren ausgestattet, die ohnehin schon einen UV-Filter besitzen. Obwohl UV-Filter damit in der Digitalfotografie eigentlich überflüssig sind, werden sie immer noch gerne gekauft. Der Grund: Die preisgünstigen Filter werden als Schutz der Frontlinse verwendet. Hochwertige Exemplare beeinflussen die Bildqualität nicht, schützen das Objektiv aber vor Kratzern und Schmutz.

Polfilter – entfernt unerwünschte Spiegelungen

Polfilter sind ein Muss für jede Fotoausrüstung, weil sie in zahlreichen Situationen für eine erhebliche Verbesserung der Bildqualität sorgen. Ein solcher zirkularer Polfilter ist in der Lage, den Kontrast des Bildes zu stärken und störende Reflexionen und Spiegelungen einfach zu entfernen. Aus diesem Grund ist der Filter hilfreich, wenn Schaufenster, stille Gewässer oder Windschutzscheiben von Autos fotografiert werden sollen. Auf Traumflieger.de gibt es weitere Informationen über die Funktionsweise und Anwendung der Polarisationsfilter sowie beeindruckende Vor- und Nachher-Bilder. Dort wird auch deutlich, wie es mithilfe eines Polfilters gelingt, das Blau des Himmels stärker zum Ausdruck zu bringen.

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ND-Filter – ein Muss für lange Belichtungszeiten

ND ist die Abkürzung für Neutraldichtefilter. Ein ND-Filter, der auch als Graufilter bezeichnet wird, kommt bei längeren Belichtungszeiten zum Einsatz. Da er das Motiv um mehrere Lichtwerte verdunkelt, kann trotz der langen Belichtungszeit vermieden werden, dass das Bild überbelichtet wird. Ein typisches Beispiel ist die Aufnahme eines Wasserfalls im Sommer: Eine Überbelichtung lässt sich hier kaum vermeiden. Denn je länger der Sensor belichtet, desto heller wird naturgemäß auch das Bild. Bei guten Lichtverhältnissen reicht es oft nicht, mit einer geschlossenen Blende und einem niedrigen ISO-Wert gegenzusteuern, sodass sich ein ND-Filter bezahlt macht. Er verdunkelt das Objektiv ähnlich wie eine Sonnenbrille und bietet dem Fotografen die Möglichkeit, noch länger zu belichten, um fließende Bewegungen optimal einzufangen.

Grauverlaufsfilter – für kontrastreiche Bilder

Grauverlaufsfilter sind insbesondere in der Landschaftsfotografie gefragt, denn sie helfen dabei, auch bei schwierigen Lichtverhältnissen ein richtig belichtetes Bild zu erzielen. Bei solchen Filtern ist die eine Hälfte durchsichtig, während die andere grau eingefärbt ist. Das ist nützlich, um den Himmel, der bei Landschaftsaufnahmen meist viel zu hell ist, ein wenig dunkler abzubilden und die eigentliche Landschaft trotzdem nicht zu dunkel erscheinen zu lassen. Speziell bei Gegenlichtaufnahmen ist ein guter Grauverlaufsfilter ein Muss.

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Nahlinsenfilter – kleine Details ganz groß

Ein Nahlinsenfilter bietet dem Fotografen die Möglichkeit, mit der Kamera näher an ein Motiv zu gelangen, weil er die Naheinstellgrenze des Objektivs deutlich reduziert. Kleine Insekten oder Blüten lassen sich dank des Filters aus einer Nähe von 20 Zentimetern aufnehmen, während man ohne Nahlinsenfilter mindestens 50 Zentimeter Abstand halten müsste. Aus diesem Grund sind Nahlinsenfilter ein preisgünstiger Einstieg in die Makrofotografie, denn kleine Details von Motiven lassen sich so ganz groß rausbringen.

Die Makrofotografie gehört nicht umsonst zu den spannendsten Bereichen der Fotografie. Während die Anschaffungskosten für ein gutes Makroobjektiv sehr hoch sind, bieten sich Nahlinsenfilter für alle Fotografen an, die erst einmal ausprobieren möchten, ob sie die Makrofotografie interessant finden. Allerdings ersetzen solche Filter ein echtes Makroobjektiv nur bedingt, denn sie gehen mit einer Verschlechterung der Bildqualität einher.

Effektfilter – für kreative Fotografen

Es gibt viele Effektfilter, die noch aus der Analogfotografie stammen. Damals gab es keine Möglichkeit, Fotos später am Computer nachzubearbeiten. Aus diesem Grund sind viele Effektfilter heute nicht mehr notwendig. Trotzdem werden sie nach wie vor auf dem Markt angeboten. Zu den beliebtesten Effektfiltern gehören:

  • Sternenfilter, die Lichter sternförmig abbilden
  • Regenbogenfilter, die in jedes Foto einen Regenbogen einfügen
  • Bokeh-Filter, die sternenförmige oder herzförmige Bokeh-Lichter zaubern
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Alles in allem sind Effektfilter für Hobby-Fotografen eine lustige Spielerei. Der Profifotograf benötigt sie jedoch nicht, denn er weiß, wie er auch ohne Filter durch eine weit geschlossene Blende Spitzlichter sternförmig erscheinen lässt.

Fazit: Nicht alle Objektivfilter sind sinnvoll

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass nicht jeder Objektivfilter sein Geld wert ist. Bevor man sich einen neuen Filter für das Objektiv kauft, lohnt es sich auf jeden Fall, genau abzuwägen ob der Filter wirklich benötigt wird. Das Portal Objektivfiltertest.de ist eine wertvolle Hilfe, wenn es darum geht, den passenden Objektivfilter für den gewünschten Einsatzzweck zu finden. Dort werden regelmäßig die neusten Filter getestet und hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile bewertet.

Artikelbild: © Minerva Studio / Shutterstock