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Wie kann man mit MSCONFIG den Systemstart beschleunigen?

Im Windows-Betriebssystem geht es öfters wie in einem Bienenstock zu. Hunderte Dienste, Programme und Prozesse sorgen dafür, dass Windows funktioniert und jeder Aufgabe gewachsen ist. Doch nur die wenigsten User wissen, dass die meisten Prozesse und Dienste gar nicht gebraucht werden. Hinzu kommt die Tatsache, dass bei der Installation von Software zusätzliche Dienste und Prozesse installiert werden, die das System unnötig auslasten. Mit MSCONFIG kann man genau diese Übeltäter abschalten und seinen PC beschleunigen.

Ballast finden und beseitigen

Wenn ein Windows-Rechner hochfährt, ruft das Betriebssystem automatisch zahlreiche Helfer auf. Diese arbeiten als System-Prozess, Dienst oder als Programm im Hintergrund und bedienen sich an den Ressourcen des Systems. Natürlich verlangsamen sie den Systemstart spürbar, umso mehr Dienste beim Windows-Start erwachen. Überflüssige Anwendungen sollten somit gestoppt werden, um den ohnehin nicht schnellen Systemstart nicht noch weiter unnötig zu verzögern. Dummerweise setzen sich viele Programme bei der Installation automatisch in den Systemstart, sodass man diese Option entweder aus dem Programm selbst deaktivieren muss. Ist diese Option dort nicht vorhanden, hilft nur noch das Systemkonfigurations-Tool MSCONFIG.

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Mit MSCONFIG den Systemstart aufräumen

Zunächst kann man über den Task-Manager herausfinden, welche Anwendungen überhaupt im Hintergrund mitlaufen. Den Task-Manager kann man über zwei Methoden öffnen:

  • Rechtsklick auf die Windows-Leiste und „Task-Manager starten“ auswählen
  • die Tasten STRG+ALT+DELETE auf der Tastatur zusammen drücken

Im Task-Manager wechselt man zur Registrierkarte „Prozesse“ und ordnet diese beispielsweise nach CPU- oder Speicher-Last aus. Findet man einen Dienst, der nicht benötigt wird, kann man diesen auswählen und mit einem Rechtsklick den Befehl „Dateipfad öffnen“ auswählen. Anschließend öffnet sich das Verzeichnis der jeweiligen Software.

Um Anwendungen, die gemeinsam mit Windows starten, zu entfernen, wird das MSCONFIG genutzt. Das Systemkonfigurations-Tool MSCONFIG kann ganz einfach über den Befehl „msconfig“ unter „Start → Ausführen“ aufgerufen werden. Anschließend wechselt man in die Registrierkarte „Systemstart“ und deaktiviert dort die Komponenten, die man nicht benötigt.

Unnötige Dienste

Nachfolgend eine Liste der Dienste, die gerne beim Windows-Start mitstarten und in der Regel nicht benötigt werden.

  • reader_sl.exe: Hinter diesem Programm verbirgt sich der „Adobe Reader Speed Launcher“. Er sorgt dafür, dass der PDF-Betrachter Adobe Reader schneller startet. Selbst wenn man täglich mit dem Adobe Reader arbeitet, lohnt sich der durch dieses Programm verzögerte Systemstart keinesfalls.
  • atiptaxx.exe/ati2sgag.exe/ati2evxx.exe: Wer über eine ATI-Grafikkarte in seinem Rechner verbaut hat, bei dem laufen diese drei Prozesse. Sie bieten ähnlich wie der Adobe Launcher einen schnelleren Zugriff auf 3D-Einstellungen und Optionen. Auch ohne diese „Helfer“ funktioniert die Grafikkarte einwandfrei.
  • DivXUpdate.exe: Wer den DivX-Codec auf seinem System installiert hat, der wird diesen Prozess sicherlich bemerkt haben. Das Programm prüft, ob Aktualisierungen verfügbar sind, und bremst somit Windows ab.
  • jqs.exe: Ähnlich wie der Adobe Launcher beschleunigt der „Java Quick Starter“ den Aufruf von Java-basierten Programmen.
  • iTunesHelper.exe/iPodService.exe: Besitzer von iPods und iPhones haben sicherlich iTunes installiert. Während der Installation hat sich auch der iTunes Helper installiert, der im Hintergrund läuft und ständig prüft, ob Updates vorhanden sind. Die iPodService.exe startet dagegen zur Synchronisierung von Daten zwischen iTunes und dem Gerät. Wer diese Funktion nicht nutzt, kann den Dienst abschalten.
  • NeroCheck.exe: Die populäre Brenn-Suite Nero installiert gleichzeitig NeroCheck.exe, die im Hintergrund prüft, ob Aktualisierungen vorhanden sind.
  • RTHDCPL.exe/RAVCpl64.exe: Besitzer von Realtek Soundkarten werden diesen Prozess in ihrem System wiederfinden. Er erlaubt eine zusätzliche Lautstärkeregelung, die in der Regel nicht nötig sind.
  • Sidebar.exe: Die mit Vista eingeführte Sidebar sieht schön aus, jedoch laufen in ihr zahlreiche Widgets, die Ressourcen fressen. Wer sich ohnehin nicht nutzt, kann sie auch ausschalten.
  • soffice.exe: Wer die kostenlose Büro-Software OpenOffice installiert hat, bei dem startet automatisch der Prozess soffice.exe. Er gewährleistet, dass bestimmte Funktionen über eine Schaltfläche in der Taskleiste verfügbar sind. Diese Funktion nutzt allerdings zu viel Arbeitsspeicher und lohnt sich nicht.
  • Faxdienst: Dieser Dienst sorgt dafür, dass man Faxe über Windows empfangen und versenden kann. Da diese Funktion nur noch extrem selten genutzt wird, kann sie getrost deaktiviert werden.
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Artikelbild: © Francesco R. Iacomino / Shutterstock