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Wie aus Kijiji eBay Kleinanzeigen wurde

Kijiji ist ein kostenloser Online-Kleinanzeigenmarkt mit Fokus auf den regionalen Markt. Das Portal ist in Österreich, der Schweiz, Japan, Belgien, Kanada, Türkei und Taiwan präsent. In Deutschland ist die Plattform mittlerweile als „eBay Kleinanzeigen“ bekannt. In Polen, Großbritannien, Südafrika und Australien heißt das Kleinanzeigen-Portal aus dem Hause eBay „Gumtree“, in den Niederlanden ist es als „Marktplaats“ bekannt. An der weltweit bekannten Plattform „Online-Kleinanzeigenmarkt“ aus den USA ist eBay mit 25 Prozent beteiligt.

Geschichte und Entstehung des Kleinanzeigen-Portals

Das Unternehmen eBay erwarb im Jahr 2004 für die stolze Summe von 16 Millionen US-Dollar eine Minderheitsbeteiligung von 28 Prozent vom damaligen Craigslist-Inhaber Philip Knowlton. Basierend auf Craigslist gründete das Unternehmen ein Jahr später den Kleinanzeigenmarktplatz „Kijiji“, was auf suahelisch / swahili „Dörfchen“ bedeutet. Die Idee dahinter war simpel: eBay wollte neben seinem bereits international bekannten und etablierten Internetauktionshaus ein neues, lokales Netzwerk mit einer Consumer-To-Consumer-Orientierung aufbauen. Das lokale Angebot soll möglichst einfach und effektiv sein, genauso wie es die Nutzer vom örtlichen Trödelmarkt bekannt sind. Sie tauschen Adressdaten aus und verhandeln, alles ohne großen Aufwand.

Mit der Plattform Kijiji wurde versucht eine neue Nutzergruppe, die Leser der lokalen Anzeigenblätter, für sich zu gewinnen. Verlage und Medienhäuser waren von den Plänen entsprechend alarmiert. Noch im selben Jahr fusionierte Kijiji mit dem ehemaligen Markplaats (intoko.de) in eine Gesellschaft. Wenige Monate später tritt der Wiesbadener Kleinanzeigenmarkt „opusforum“ dem Unternehmen bei. Über einen Zeitraum von einem Jahr betreibt eBay opfusforum und Kijiji parallel und bündelt beide Angebote im August 2006 unter derselben Marke (Kijiji). Im März 2007 trägt der Expansionskurs erste Früchte: Kijiji ist der reichweitenstärkste Online-Kleinanzeigenmarkt der Bundesrepublik.

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Der Online-Anzeigenmarkt hat genau dieselben Vorteile, wie ein lokaler Anzeigenmarkt: Privatpersonen können alle möglichen Anzeigen aufgeben, ob sie eine Waschmaschine loswerden möchten, einen Strickkurs anbieten, auf der Suche nach einem Dachdecker sind oder einfach nur einen Freizeitpartner zum Golfen suchen. Ebenfalls praktisch sind die zahlreichen Foren, in denen die Nutzer über Themen wie Heimwerken, Gesundheit, Urlaub, Sport und vieles mehr diskutieren können. Seit September 2009 ist Kijiji als eBay Kleinanzeigenmarkt bekannt.

Die Bedeutung des Namens

Wie zuvor erwähnt, bedeutet Kijiji „Dorf“ auf Suahelisch. Die ehemalige Bezeichnung des Kleinanzeigenmarktes steht genau dafür, was es bedeutet: Trotz einer zunehmenden Globalisierung und dem Aufmarsch der Anonymität wächst die Gesellschaft vermehrt zu einem riesigen Dorf zusammen. Die regionale Nähe wird bei dieser Entwicklung immer wichtiger. Kijiji möchte mit seinem Angebot, die Einfachheit des regionalen Handels mit dem praktischen Nutzen des Internets zu einem bundesweiten Kleinanzeigenmarkt verbinden. Nutzer der Plattform müssen nicht länger in Foren nach einer Mathe-Hilfe suchen oder Zeitungen nach Anbietern durchsuchen. Sie geben eine Anzeige auf und lassen sich selbst finden, und wer weiß, vielleicht wohnt die Nachhilfe eine Straße weiter.

Die Entwicklung von Kijiji

Nach der Gründung im Jahr 2005 verzeichnete das Angebot von eBay starke Zuwachsraten. Angaben des Unternehmens zufolge stieg das Anzeigenvolumen im Schnitt um 15 Prozent pro Monat, im selben Zeitraum nahm die Anzahl der Benutzerzugriffe um 20 Prozent zu. Besonders beliebt waren die Bereiche Auto & Motorrad, Reisen, Unterricht & Kurse, Immobilien, Kaufen & Verkaufen, Nachbarschaft und Kontaktanzeigen. Diese Themenbereiche waren in mehr als 1.000 Städten in Deutschland verfügbar.

Neben der Vereinigung der Online- und Offline-Welt versuchte der eBay Kleinanzeigenmarkt im Laufe der Jahre, die Suchfunktionen für seine Nutzer zu erleichtern, um eine möglichst große und genaue Auswahl für seine Angebote zu gewährleisten. Ebenfalls wichtig waren eine offene Kommunikation und eine simple Kontaktaufnahme zwischen Verkäufer und Käufer. Die direkte Interaktion und kurze Anfahrtswege sind besonders in den Bereichen Möbelkauf, Tiervermittlung und Unterricht von großer Wichtigkeit, da beide Parteien hier zusammentreffen.

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Seit dem Start im Jahr 2005 entwickelte sich Kijiji Deutschland mit mehr als 20 Millionen eingestellten Anzeigen zum wichtigsten Anzeigenmarkt in der Bundesrepublik. Unter dem Motto „Spielend einfach kaufen verkaufen“ ist das heute unter „eBay Kleinanzeigen“ bekannte Unternehmen der deutsche Marktführer im Bereich der Kleinanzeigen im Internet.

Wettbewerber und Konkurrenten von Kijiji

Der größte Konkurrent von eBay Kleinanzeigen im deutschsprachigen Raum ist Quoka. In den USA ist Craigslist stark verbreitet, wobei dieser Anzeigenmarkt mittlerweile auch in Deutschland zu finden ist. Ein starker Mittwerber bei den österreichischen Nachbarn ist Willhaben, welche zu den am meisten besuchten Webseiten in Österreich gehört. Laut einer Auswertung von ÖWA (Österreichische Web-Analyse) Basic in der Kategorie „Service“ belegte Willhaben im November 2011 den ersten Platz bei der Summe der Visits.

Unterschied zwischen eBay Kleinanzeigen und eBay Auktionshaus

Das weltweit größte Auktionshaus im Internet, eBay, wurde im Sommer 1995 gegründet. Der große Erfolg des Unternehmens ließ sich in der rapiden Firmenexpansion beobachten. Das Onlineauktionshaus gründete zehn Jahre später „Kijiji“, heute als eBay Kleinanzeigen bekannt. Der Unterschied zwischen den beiden Angeboten liegt darin, dass die in den Anzeigen angebotenen Artikel nicht versteigert, sondern zum Verkauf angeboten werden. Die Anzeigen von Kijiji besitzen somit kein Zeitpunkt, zu dem sie ablaufen, sondern sind so lange online, bis sie verkauft werden. Bei dem Angebot, das sich an Privatperson richtet, entsteht ein direkter Kontakt zwischen Verkäufer und Käufer.

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Damit spricht Kijiji eine Zielgruppe an, die sich nicht im gewerblichen Bereich bewegt. Ziel ist es, Privatpersonen die Möglichkeit zu geben, kostenlos und unkompliziert nicht benötigte Güter zu veräußern oder verschenken. Die Nutzer von Kijiji verkaufen nicht nur Produkte, sondern bieten zum Teil auch Jobs, Immobilien, Haustiere und Nachbarschaftshilfen an. Die eBay Kleinanzeigen sind somit eine direkte Konkurrenz zu den regionalen Verkaufsanzeigen vieler Zeitungen in ganz Deutschland.

Im Vergleich zum Angebot der Auktionsplattform desselben Unternehmens gibt es bei Kijiji keine automatisierten Prozesse. Privatpersonen inserieren lediglich onlinebasierte Kleinanzeigen und geben ihre Kontaktdaten an. Interessenten ist es möglich, den Verkäufer über diese Daten beziehungsweise einem separaten Formular Kontakt aufzunehmen und über die Dienstleistung oder das Produkt zu verhandeln. Wie bei Auktionen und Verkäufen von privat auf eBay gibt es gemäß §312 (b) oder § 355 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) kein Widerrufsrecht. Ein Gewährleistungsanspruch besteht bei den Kleinanzeigen, wenn nicht anders angegeben, ebenfalls nicht.

Artikelbild: © Gajus / Shutterstock