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Der Online-Handel mit Devisen – was muss beachtet werden?

Mit einem Startkapital von nur 50 Euro kann man in nur fünf Wochen einen Profit von 550 Euro erzielen. So werben zahlreiche Forex-Webseiten, die scheinbar den Handel von Internationalen Devisen wie das Einmaleins beherrschen. Bei den Ratgebern spielt es in der Regel keine Rolle, ob man ein Anfänger oder Experte ist, jeder kann schnell Rendite erwirtschaften. Ist der Devisenhandel tatsächlich so einfach?

Das Problem Finanzkrise

Durch die weltweite Finanzkrise, die im Jahr 2008 begann, sank das Vertrauen in börsengehandelte Anlageformen wie Derivate, Fonds und Aktien. Die meisten Anleger wollen sich nicht auf die Sicherheit von Spareinlagen bis zum Eintritt des Rentenalters verlassen. Bisher gab es folgende Möglichkeiten, um sein Geld anzulegen:

  • auf einem Sparkonto
  • auf einem Tagesgeldkonto ansparen
  • in Aktien anlegen
  • in Gold investieren

Die Spekulation mit Devisen gewann in den vergangenen Jahren zunehmend an Popularität. Der Grund dafür sind die überdurchschnittlichen Gewinnmöglichkeiten. Immer mehr Forex-Broker eröffneten ihre Handelsplattform, darunter auch der sehr beliebte Anbieter eToro.

Das simple Forex-Geschäft

Im einfachsten Fall wird vom Anleger beispielsweise ein Fremdwährungskonto für den US-Dollar eingerichtet. Bei schlechter Dollar-Bewertung zahlt er einen gewünschten Anlagebetrag in Euro auf das Konto ein. Das Geld wird zum Tageskurs umgerechnet und wird als Dollar-Betrag geführt. Wenn der Dollar im Vergleich zum Euro steigt, wird das Geld wieder abgehoben. Tatsächlich kann der Handel mit Devisen so einfach sein, doch um große Gewinne zu erwirtschaften, sind große Investitionen nötig. Je nach Anbieter sind Einzahlungs-Boni möglich, jedoch müssen die Anleger dafür hohe Summen einzahlen.

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Was für den Forex-Handel benötigt wird

Als Grundausstattung werden genau genommen nur drei Dinge benötigt: Ein Computer mit Internetanschluss, ein Kapital von mindestens 100 Euro sowie ein Handelskonto, welches bei einem Forex-Broker eröffnet werden muss. Im deutschsprachigen Raum gibt es mittlerweile rund 20 Anbieter. Die Anmeldung und Kontoeröffnung erfolgt ausschließlich online. Zu Anfang ist es empfehlenswert, dass man das kostenlose Demokonto des Anbieters nutzt, um sich mit dem System des Brokers vertraut zu machen. Während dieser Phase wird ausschließlich mit virtuellem Geld gehandelt. Das Demokonto ist sowohl optisch als auch von den Funktionen her identisch mit dem späteren Echtkonto.

Chancen und Risiken

Der Forex Handel gehört zu den spekulativsten Instrumenten im Finanzbereich. Wie bereits erwähnt sind im Verhältnis zum eingesetzten Kapital hohe Gewinne möglich. Auf der anderen Seite können die Verluste genauso hoch sein. Aufgrund des sogenannten Hebels können Anleger beim Devisenhandel ihr Kapital in unter einer Stunde schnell verdoppeln. Im selben Zeitraum kann das Geld aber auch komplett verloren werden. Der Hebel, auch Leverage genannt, ist ein Wert, der dem Anleger sagt, welches Vielfache des eigenen Kapitals er von dem Forex Broker zum Handeln geliehen bekommt.

Beispiel:

Der Anleger will 200 Euro einsetzen, um Dollar gegen Euro zu kaufen. Bei diesem Währungspaar bietet der Broker einen Leverage von 100:1 an. In diesem Fall leiht der Broker dem Anleger sozusagen das 100-Fache des eigenen Betrages, also 20.000 Euro. Die eingesetzten 200 Euro sind gleichzeitig eine Sicherheitsleistung, auch Margin genannt. Sollte der Dollar-Kurs gegenüber dem Euro um ein Prozent steigen, entsteht ein Gewinn von 200 Euro. Angesichts des investierten Kapitals (200 Euro) entspricht es aber einem Gewinn von 100 Prozent. Entwickelt sich der Kurs dagegen in die andere Richtung, entspricht die kleine Kursveränderung von einem Prozent den Totalverlust der investierten 200 Euro.

Trends beobachten

Glück hat der Finanzwelt in der Regel nichts verloren. Forex-Anfänger handeln oftmals nach Instinkt und haben zu Anfang Glück, doch dieses verlässt sie schnell. Zum Erfolg führen Trendanalysen: Basierend auf diesem Konzept können sich Anleger die Vergangenheit ansehen und sich eine Vorstellung von der Zukunft machen. Einen Trend zu erkennen ist definitiv keine leichte Aufgabe. Der Markt muss über einen längeren Zeitraum beobachtet werden, bis klare Trends zu erkennen sind. Zudem gibt es zwei verschiedene Trendarten: den Aufwärtstrend und den Abwärtstrend. Ein Aufwärtstrend bedeutet, dass der Kauf eines Währungspaares eine bessere Chance auf einen Gewinn einräumt. Dagegen bedeutet ein Abwärtstrend, dass der Verkauf des Währungspaares die Chancen auf Gewinn erhöht.

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Artikelbild: © Mark III Photonics / Shutterstock

Eine Antwort auf „Der Online-Handel mit Devisen – was muss beachtet werden?“

Man sollte nie unüberlegt oder unvorbereitet handeln in diesem Bereich. Die im Artikel erwähnten Testkonten bei den verschiedenen Anbietern sind dabei sehr hilfreich, aber auch diverse Berwertungesportale, die neutral über die Vor- und Nachteile der Broker berichten.

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