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Bambus im eigenen Garten anbauen

Bambus findet man in Deutschland eher auf dem Teller beim Besuch eines asiatischen Restaurants. Dabei ist Bambus ein Tribus von Süßgräsern und in Asien sehr weit verbreitet. Die grasartig wachsenden Halme werden oftmals viele Meter lang und wachsen in nahezu jedem asiatischen Klima. Aufgrund der extrem schnellen Wachstumsrate von bis zu einem Meter pro Tag, wird der Anbau von Bambus auch hierzulande immer beliebter. Insgesamt wachsen weltweit etwa 1.100 verschiedene Bambus-Arten. Angefangen bei den winzigen grasartigen Sasa bis hin zu Arten, die 30 Meter hoch werden und einen Stammdurchmesser von 30 cm haben. Neben dem Garten wird Bambus auch immer häufiger für Möbel und auch Bambus-Werbeschilder aus ökologisch einwandfreiem Bambus verwendet.

Mehr als 1.000 Bambus-Arten

In Japan beispielsweise sind nur rund 15 Arten weit verbreitet. Zu 90 Prozent findet man in den Bambusplantagen im Land der aufgehenden Sonne die Arten „Madake“, lat. Phyllostachys bambusoides, sowie „Moso„, lat. Phyllostachys heterocycla. Madake wird in erster Linie als Baumaterial und Grundmaterial für viele Geräte angebaut. Moso dagegen ist ein Nahrungsmittel, seine Sprossen werden in der japanischen Küche täglich verwendet. Wie auch in Japan werden die wenigen Bambus-Arten in den anderen asiatischen Ländern als Nutzpflanze angebaut. Experimente werden eher selten vollzogen, viel mehr bauen die Asiaten den Bambus dort an, wo er seit Jahrhunderten optimale Bedingungen findet. Die Plantagen werden alle sehr sorgfältig gepflegt und die Bambusrohe nach 3 bis 5 Jahren geschlagen. Dies ist genau die richtige Erntezeit, da das Rohr vorher zu weich und nachher zu hart ist.

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Bambus – da steckt mehr dahinter

Der Bambus erobert auch in Deutschland im Laufschritt die Herzen aller Gärtner und Pflanzenfreunde. Grund dafür sind die glatten und hübsch gefärbten Halme in Kombination mit dem grazilen Blattwerk. Nicht alle Bambus-Arten breiten sich allerdings zwangsläufig anhand von Ausläufern aus. Horstbildende Fargesia-Arten sind kompakt, überleben selbst den kalten deutschen Winter und finden in jedem Garten Platz. Viele Gartenbesitzer wissen oftmals nicht, dass der Bambus in zwei grundverschiedene Gruppen eingeteilt wird. Die meisten Gärtner kennen nur die stark wuchernden Arten, die sich sehr schnell im Garten verbreiten und den Nachbarn belästigen können. Diese Bambusarten müssen mithilfe sogenannter Rhizomsperren im Griff behalten werden. Ihre Rhizome können in einer Vegetationsperiode gerne Mal 10 Meter weit kriechen. Die Lösung dieses Problems ist denkbar einfach. Es gibt zahlreiche Fargesia-Arten, die alle Vorteile der Bambus-Pflanze mit sich bringt, dabei aber auf das starke Wuchern verzichtet. Fargesien kommen ursprünglich aus den Bergregionen Vietnams und Chinas und sind somit sehr winterhart, oftmals bis -15 bzw. -20° Celsius. Als immergrüne Pflanzen setzen die zahlreichen Blätter des Bambus auch im Winter sehr schöne dekorative Akzente.

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Bambus als Hecke für ungeduldige Menschen

Wenn man gerade ein neues Haus bezieht und die Blicke der Nachbarn zu nervig werden, kann man nicht schnell genug einen Zaun zwischen die beiden Grundstücke bauen. Eine viel einfachere und schönere Lösung ist der natürliche Sichtschutz mithilfe von Bambus. Keine Pflanze kann so schnell und wirksam die neugierigen Blicke der Nachbarn verdecken. Fargesien eignen sich aufgrund ihrer kompakten Wuchsform besonders gut. Die Fargesia rufa wird etwa 2,5 Meter hoch, braucht aber aufgrund ihrer überhängenden Wuchsform etwas mehr Platz, als andere Bambus-Arten. Die Gestaltung des eigenen Gartens mithilfe der Gräser ist besonders beliebt in Kombination mit asiatischen Elementen, wie etwa einem japanischen Teich. Die biegsamen Stiele rascheln selbst bei leichtem Windhauch, wodurch sich der Bambus sehr gut für besinnliche, stille Gartenecken eignet, wo man einfach nur entspannen will.

Robust und pflegeleicht

Bambus ist eines der robustesten Materialien der Welt. Schließlich werden die Rohre in asiatischen Städten zum Bau von Hochhäusern als Gerüst genutzt. Der Bambus hat allerdings einen weiteren Vorteil: Er ist relativ anspruchslos, wodurch die Pflege sehr leicht wird. Generell bevorzugt der Bambus einen gut durchlässigen, humusreichen Boden. Für jeden Lichtbedarf gibt es die passende Bambus-Art, sei es für viel Sonne, Schatten oder auch Halbschatten. Bambus kann als Containerware praktisch das ganze Jahr gepflanzt werden, der Boden muss allerdings frostfrei sein. Im Winter wird ein guter Schutz empfohlen, während man im Sommer darauf achten muss, dass der Bambus nicht austrocknet. Während der Wachstumsperiode bedankt sich der Bambus für alle Nährstoffe, die er erhalten kann. Aus diesem Grund ist die Düngergabe während der Pflanzung ratsam.

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Artikelbild: © OHishiapply / Shutterstock