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Was sollte ich bei der Eröffnung eines Tagesgeldkontos beachten?

Bei der Eröffnung eines Girokontos bieten viele Banken das Tagesgeldkonto als zusätzliche Option an. Die Konditionen sind in diesem Fall allerdings nicht immer optimal. Aus diesem Grund sollte jeder Sparer zunächst die Konditionen verschiedener Kreditinstitute im Internet vergleichen. Viele Anbieter verfügen über vorteilhafte Konditionen für Neukunden, die einen Blick wert sind. In puncto Voraussetzung für die Eröffnung des Tagesgeldkontos orientiert sich diese an dem Girokonto. Der Kontoinhaber muss grundsätzlich volljährig sein. Da es sich um ein Guthabenkonto handelt, können Minderjährige theoretisch mit Zustimmung des gesetzlichen Vertreters das Konto eröffnen. Ebenfalls notwendig ist eine Legitimationsprüfung durch die kontoführende Kreditanstalt sowie der Identitätsnachweis per Post-Ident-Verfahren.

Unterschiedliche Zinssätze für Neu- und Bestandskunden

Das Tagesgeldkonto ist für viele Bankkunden eine attraktive Geldanlage für kurze Zeiträume. Der Grund dafür ist simpel: Banken bieten häufig einen sehr attraktiven Tagesgeldzinssatz an, der allerdings nur selten über mehrere Monate oder gar Jahre gehalten wird. Die klaren Vorteile sind kurzfristig eingestellten Anlegern bestens bekannt. Aus diesem Grund unterhalten zahlreiche Kunden ein Tagesgeldkonto als Zweitkonto, unabhängig vom Girokonto, bei einer anderen Bank. Die hohe Verzinsung, Sicherheit und Flexibilität des Tagesgeldes wird spätestens seit der Bankenkrise sehr geschätzt.

Ein Tagesgeldkonto ist generell gebührenfrei. Das Geld kann in der Regel für einen unbestimmten Zeitraum, mindestens jedoch 30 Tage, angelegt werden. Dabei kann der Sparer jederzeit und egal aus welchem Grund über sein Geld verfügen. Die Zinsverrechnung ist von der jeweiligen Bank abhängig. Sie werden entweder monatlich, vierteljährig oder jährlich gutgeschrieben. Den größten Vorteil bringt natürlich die monatliche Abrechnung, da der Zinseszinseffekt ausgeprägter ist, was besonders bei langen Laufzeiten von Vorteil ist.

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Tagesgeld und Zinsschwankungen

Ein Tagesgeldkonto unterliegt marktüblichen Zinsschwankungen, welche die Zinserträge des angelegten Kapitals beeinflussen. Mit steigenden Marktzinsen am Geldmarkt steigen ebenso die Zinsen des Tagesgeldkontos. Gleiches gilt auch für einen Fall des Marktzinssatzes, wobei die Banken in diesem Fall schneller reagieren und den Tagesgeldzinssatz nach unten anpassen. Bei der Auswahl eines Tagesgeld-Anbieter empfiehlt es sich Angebote zu suchen, die eine Zinsgarantie für einen festgelegten Zeitraum anbieten. Der Zinssatz kann von der Kreditanstalt in der Regel jederzeit und ohne Vorwarnung geändert werden.

Fünf Schritte zur Eröffnung eines Tagesgeldkontos

1. Formular ausfüllen und ausdrucken

Der Kunde kann entweder den Antrag ausdrucken und anschließend handschriftlich ausfüllen oder er kann die Daten direkt am PC eintragen. Empfohlen wird Letzteres, da so die Lesbarkeit verbessert und Missverständnisse vermieden werden können. Optional kann sich der Antragssteller die notwendigen Formulare auch per Post zuschicken lassen.

Für die Antragsstellung benötigt die betreffende Bank folgende Daten:

  • persönliche Daten des Antragsstellers:
    • Vor- und Nachname, Geburtsdatum, Meldeadresse, Familienstand
  • Art des Tagesgeldkontos
  • Angaben zu Referenz- beziehungsweise Verrechnungskonten
  • beruflicher Status und Einkommensverhältnisse (nicht immer)
  • optional: weiterer Kontoinhaber oder Bevollmächtigter für das Tagesgeldkonto (Ehegatte)

2. Das Referenzkonto

Der Antragssteller wird bei der Eröffnung eines Tagesgeldkontos nach einem Referenzkonto gefragt. Üblicherweise ist das Referenzkonto das Girokonto der Hausbank. Es hat eine wichtige Funktion, denn die Beträge vom Tagesgeldkonto werden ausschließlich über dieses ausgezahlt. Zwar ist dies für den Anleger als Einschränkung anzusehen, jedoch kann nur auf diese Weise Betrug ausgeschlossen und eine hohe Sicherheit gewährleistet werden. Selbst wenn ein Dritter Zugriff auf ein Tagesgeldkonto erhalten würde, könnte er das Geld ausschließlich an das Referenzkonto überweisen. Bei Kombi-Angeboten, bei denen ein Tagesgeldkonto zusammen mit einem Girokonto geöffnet wird, sieht es anders aus. Das Girokonto fungiert dort als Referenzkonto des Tagesgeldkontos. Das Guthaben von Letzterem kann mit einem Klick über das Internet zum Girokonto übertragen werden und steht dem Kontoinhaber sofort zur Verfügung, um beispielsweise Überweisungen zu tätigen.

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3. Freistellungsauftrag einreichen

Werden die Sparer-Pauschbeträge (801 Euro für Ledige; 1.602 Euro für Verheiratete) nicht überschritten, sollte derFreistellungsauftrag gestellt werden, um sich von der Abgeltungssteuer zu befreien. Der Freistellungsauftrag muss übrigens bei jedem Kreditinstitut, bei dem ein Kunde ein Tagesgeldkonto besitzt, gestellt werden.

4. Tagesgeldkonto Antrag einsenden: Post-Ident-Verfahren

Für jede in Deutschland ansässige Bank ist die Legitimierung mittels Post-Ident gesetzlich vorgeschrieben. Dieses Verfahren dient als Nachweis der zweifelsfreien Feststellung, dass der Antragssteller tatsächlich die Person ist, die den Kontoantrag erstellt hat. Das notwendige Formular liegt den Unterlagen bei, die zur Eröffnung des Kontos ausgestellt werden. Der Antragssteller muss mit dem unterschriebenen Antrag und Post-Ident-Formular zu einer Postfiliale seiner Wahl begeben und dort mit Personalausweis oder Reisepass ausweisen. Sind die Angaben in Ordnung, bestätigt der Post-Mitarbeiter die Identität des Antragsstellers und leitet die Formulare an die zuständige Bank weiter.

Ausländische Banken sind nicht verpflichtet, das Post-Ident-Verfahren zu nutzen. Ihnen genügt oftmals eine Bestätigung der E-Mail-Adresse oder eine Kopie des Personalausweises. Auf ihrer Seite entsteht durch das Guthaben-Konto wenig Risiko, aus diesem Grund ist der geringe Aufwand teilweise nachvollziehbar.

5. Zugangsdaten erhalten

Liegen der Kreditanstalt alle nötigen Unterlagen vor, kann das beantragte Tagesgeld eingerichtet werden. Die Zugangsdaten werden dem Kontoinhaber zugeschickt, sodass dieser das Tagesgeldkonto über das Homebanking verwalten und nutzen kann. Die Bank verschickt zunächst eine Bestätigung über die Kontoeröffnung inklusive der neuen Kontonummer. In einem weiteren Schreiben, welches meist drei bis sieben Tage zeitlich versetzt verschickt wird, findet der Kunde die TAN und PIN-Nummer zur Anmeldung auf der Bank-Plattform. Aus Sicherheitsgründen sollte die PIN-Nummer nach Erhalt geändert werden.

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FAQ – Häufig gestellte Fragen

Abschließend werden die wichtigsten Fragen zur Eröffnung eines Tagesgeldkontos kurz und verständlich beantwortet:

1. Welche Voraussetzungen muss ein Kunde zur Eröffnung eines Tagesgeldkontos erfüllen?

  • Der Kunde muss das 18. Lebensjahr erreicht haben.
  • Es wird ein deutsches Girokonto zur Verwendung als Referenzkonto benötigt.
  • Ein Wohnsitz in Deutschland ist Pflicht.
  • Der Kunde muss eine natürliche Person sein und das Konto auf eigene Rechnung führen.
  • Internetanschluss – einige Institute gewähren den Zugang zum Tagesgeld ausschließlich online.

2. Warum wird das deutsche Referenzkonto benötigt?

  • Die Auszahlungen vom Tagesgeldkonto sind bei zahlreichen Banken ausschließlich auf das Referenzkonto möglich.
  • Zahlungen auf ein ausländisches Konto sind in der Regel nicht möglich.

3. Kann ein Gemeinschaftskonto als Referenzkonto genutzt werden?

  • In der Regel ja.

4. Wozu wird eine gültige E-Mail-Adresse benötigt?

  • Diese ist nur bei der Kontoeröffnung bei einer Online-Bank nötig und wird zur Kommunikation genutzt.

5. Kann ein Kunde mehrere Tagesgeldkonten eröffnen?

  • Dies ist ohne Frage möglich und besonders dann ratsam, wenn der Sparer-Pauschbetrag überschritten wird

6. Können mehrere Tagesgeldkonto bei demselben Kreditinstitut eröffnet werden?

  • Dieses Vorhaben wird nur selten realisierbar sein, da für die Bank kein Vorteil entsteht.

Weiterführende Informationen und Ratgeber zum Thema werden auch hier für Sie bereitgestellt.

Quellen: ratgeber-geld.de; tagesgeld-hopper.de

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