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Offsetdruck für große Auflagen

Das indirekte Flachdruckverfahren

Offset wird sehr häufig im Bereich Bücher, Zeitungen sowie im Verpackungsdruck verwendet. Durch die zahlreichen Vorteile hat der Offsetdruck heute den klassischen Buchdruck verdrängt. Schätzungen zufolge werden 60 Prozent aller Drucksachen mit dem Offsetdruckverfahren hergestellt. Im Grunde basiert die Technik auf den Steindruck, hat sich allerdings zu einem indirekten Druckverfahren weiterentwickelt. Der englische Begriff Offset bedeutet, dass beim Offsetdruck nicht direkt von Druckplatte auf Papier gedruckt wird, sondern die Farbe zunächst über eine separate Walze (Gummituchzylinder) übertragen wird.

Geschichte und Entwicklung

Im Jahre 1976 wurde von Alois Senefelder die Lithografie, die heute zu den ältesten Flachdruckverfahren gehört, entwickelt. Der Offsetdruck ist eine Weiterentwicklung dieses Verfahrens. Sein Erfinder, der Bühnenautor Senefelder, war auf der Suche nach einer kostengünstigen Vervielfältigungsmethode, um seine Notenblätter zu kopieren. Senefelder stellt zunächst Hochdruckformen aus Kalkstein her. Zur Herstellung deckte er die druckenden Stellen mit Fetttusche und die zeichnungsfreien Stellen mit einer sauren Lösung von Gummiarabikum ab. Die frisch angeätzten Stellen wurden mit Wasser benetzt und wurden so nicht von der Farbe gezogen. Mit dieser Entdeckung wurde der Grundstein für das Flachdruckprinzip gelegt, auf dem der konventionelle Offsetdruck basiert. Ende des 19. Jahrhunderts konnte der sich hin und her bewegende Stein, dank der Einführung der Zinkplatte, durch einen rotierenden Zylinder mit Metallplatte ersetzt werden. Daraus resultierte der weiterentwickelte Offsetdruck im Jahr 1904, der zwei Erfindern zugeschrieben wird, die unabhängig voneinander gearbeitet haben: Dem Amerikaner Ira W. Rubel sowie dem in den USA lebenden Immigranten Caspar Hermann.

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Alte und dennoch moderne Methode

Dass der Herr Senefelder im Jahr 1796 mit der Erfindung der Lithografie den Grundstein für moderne Drucktechniken legen wird, der selbst über 200 Jahre später noch genutzt wird, hätte sich wahrscheinlich selbst er nicht vorstellen können. Die Grundidee für den Offsetdruck entstand zu dem Zeitpunkt, als Gummiwalzen verwendet wurden. Dennoch verging eine ganze Weile bis zur Produktion der ersten Offsetdruckmaschine. Diese wurde 1907 in Leipzig hergestellt und produziert. Seit diesem Zeitpunkt hat sich der Offsetdruck bis heute zum beliebtesten Druckverfahren der Industrie entwickelt. Zum großen Vorteil des Offsetdrucks gehört die Tatsache, dass bei dem Verfahren kein Abdruck entsteht. Diese Abdrücke entstehen beispielsweise beim Hochdruck, da das Verfahren ähnlich wie ein Stempel funktioniert. Diese Abdrücke sind in sehr alten Büchern nach wie vor zu erkennen. Da dieser Effekt beim Offsetdruck nicht entsteht, wird er für den Buchdruck, aber auch Werbeplanen und andere Werbemittel verwendet. Der Vergleich zwischen Offsetdruck und Digitaldruck ist kein einfacher. Der Offsetdruck lohnt sich für hohe Auflagen und wenn die Qualität stimmen muss. Dagegen bietet der Digitaldruck eine günstige Lösung für geringe Auflagen.

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Die Einrichtungszeit – ein entscheidener Faktor

Beim Digitaldruck benötigt man bekannterweise keine Einrichtungszeit. Aus diesem Grund ist das Druckverfahren auch so beliebt. Das Offsetdruckverfahren wird dennoch für große Auflagen favorisiert und dies hat einen ganz klaren Grund. Einen Blick auf die Einrichtungszeit macht den Zusammenhang zwischen Vorarbeiten und Auflagenhöhen deutlicher. Es sind viele Arbeitsschritte nötig, die durchgeführt werden müssen, bevor die erste Seite den Drucker verlässt. Die Maschine muss optimal eingerichtet werden und zahlreiche Probedrucke werden produziert, um die optimale Qualität zu erreichen. Es werden tatsächlich so viele Probedrucke hergestellt, bis der Druck die gewünschte Brillanz bietet. Was so zeitintensiv bei diesem Verfahren ist, sind die Druckplatten, die jedes Mal neu vorbereitet werden müssen. Aus diesem Grund sind kurzfristige Veränderungen sehr kosten- und zeitintensiv. Dennoch lohnt sich die Vorarbeit, wenn beste Qualität gewünscht wird. Des Weiteren ist die Einrichtungszeit immer dieselbe, egal ob man 100 Werbeplanen oder 10.000 Exemplare druckt.

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