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Ökologisch Drucken – umweltfreundliche Materialien

Auch beim Druck kann man seiner ökologischen Verantwortung nachkommen und umweltbewusst und nachhaltig vorgehen. Die Möglichkeiten des sogenannten ökologischen Druckens sind hier denkbar vielseitig und müssen natürlich nicht nur vom späteren Trägermaterial abhängig sein.

So ist es beispielsweise von großer Bedeutung, welche Druckmaschinentechnik eingesetzt wird. Ideal sind Druckmaschinen mit einer möglichst geringen Anlaufmakulatur und kurzen Wasch- und Rüstzeiten. Ökologisch orientierte Druckereien legen zudem auch einen großen Wert auf vollkommen alkoholfreie Druckprozesse. Bei der Folienkaschierung sollten biologisch abbaubare Folien verwendet werden, die zudem aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wurden. Transportbedingte Emissionen können mithilfe einer möglichst durchgängigen Produktionskette weitestgehend vermieden werden. Wer die neuesten Produktionshilfsmittel sowie die neueste Technik verwendet kann zudem die CO2-Emission auf ein Minimum reduzieren.

Ein sehr wichtiger Faktor ist jedoch vor allem auch das Verwenden von umweltfreundlichen Materialien – insbesondere Papieren.

100 % recyclebare Papiere helfen, die Umwelt zu erhalten

Sogenanntes Recyclingpapier besteht zu einem überwiegenden und bestenfalls sogar zur Gänze aus wiederverwertetem Altpapier. Zu beachten ist, dass von Gesetztes Wegen auch Papiere mit einem Altpapier-Anteil ab 80 % als 100 % recycelbar definiert werden dürfen. Aus diesem Grund ist Recyclingpapier die umweltfreundlichste Lösung im Druck. Während durch Recyclingpapier natürlich die Holz Ressourcen erheblich geschont werden, wird bei der Produktion auch um einiges weniger Strom und Wasser verbraucht. In Bezug auf die Qualität, wie zum Beispiel hinsichtlich der Reißfestigkeit muss man heute längst keine Abstriche mehr machen, da diese Eigenschaften durch die Beigabe von Fasern um einiges verbessert werden können.  Die Optik von Recyclingpapier wurde bisher immer wieder bemängelt. Längst jedoch, hat die Industrie auch einen Weg gefunden das bisher eher bräunliche Recyclingpapier in strahlendem Weiß zu produzieren.

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Die Herstellung von Recyclingpapier

Die Produktion von Recyclingpapier erfolgt in vier Schritten. Durch die Beigabe von Wasser wird das Altpapier in seine Papierfasern zerlegt. Als Resultat erhält man einen dünnflüssigen Brei. Dieser Vorgang wird im Fachjargon auch Re-Suspension oder Wiederaufschlämmung genannt. Anschließend wird der Papierbrei gereinigt. So werden nicht faserige Fremdkörper entfernt. Zur Reinigung werden nicht selten auch chemische Reinigungszusätze verwendet. So ist das Ergebnis am Ende noch besser. Das Entfärben ist der dritte Schritt in der Herstellung von Recyclingpapier. Hierbei werden die beiden Stoffe Natriumkarbonat und Natriumhydroxid zur Hilfe genommen.

Soll rein weißes Papier erzeugt werden, durchläuft der Papierbrei noch einen Bleichvorgang. Dies ist durch die Beigabe von Hydrosulfiten und Peroxiden möglich, die vorhandene Farbstücke im Brei entfernen. Dieser Vorgang ist auch unter dem Namen Deinking bekannt. Deinktes Altpapier findet man überall in unserem Alltag. Neben Zeitungspapier und Toilettenpapier, findet man auch immer mehr gedeinktes Papier in Büros (Kopierpapier). Nicht jedes Papier lässt sich deinkten.  Aus diesem Grund können Kartonagen oder Verpackungen nicht zur Herstellung von weißem Recyclingpapier verwendet werden und müssen frühzeitig aussortiert werden. Im vierten Schritt der Herstellung von Recyclingpapier wird der fertige Papierbrei, auch Faserstoff genannt, zu neuem Papier geformt, das später in unterschiedlichen Druckverfahren als Trägermaterial weiterverarbeitet werden kann.

Der Einsatz von Recyclingpapier hat in den letzten Jahren eine immer größere Rolle in der Druckbranche eingenommen. Neben Recyclingpapier werden aber auch immer mehr Biofarben verwendet, die für noch mehr ökologische Eigenschaften in den Druckerzeugnissen sorgen.

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Artikelbild: kabby / Bigstock.com